Was sind Korallen genau?
Obwohl man sofort denken mag „Das ist doch einfach. Das weiss doch jeder.“ denken die meisten Leute beim Wort „Korallen“ an ein Riff irgendwo im tropischen Gebiet eines Meeres. Sie denken eben an die Steine und an die darauf wachsenden „Blumen“ die so farbenreich auf Bildern zu finden sind.
Tatsächlich sind Korallen lediglich die winzigen Nesseltiere, die diese Riesigen und atemberaubenden Formationen mit ihren Kolonien Bilden. Nesseltiere sind koloniebildende kleinstlebewesen die sich mehrheitlich von pflanzlichem Plankton ernähren. Sowohl Quallen als auch zum Beispiel Anemonen oder Polypen gehören zu dieser sehr einfach gebauten Tierfamilie. Die meisten Vertreter der Nesseltiere zeichnen sich eben durch einen Gelatineartigen Körper aus, der mit für sie lebenswichtigen Nesseln ausgestattet ist. Jetzt jedoch zurück zu den Korallen: Auf dem Bild zu sehen ist ein kleines Stück des Great Barrier Reefs, des grössten Korallenriffs der Welt.
Die Typischen Korallenriffe wurden und werden über Jahrtausende von der wichtigsten Korallenfamilie, den Steinkorallen gebildet. Diese sondern Kalk ab und bilden so ihre Röhren, dies entweder durch ihre Fussscheibe oder die äusserste Zellschicht der Haut. Die Röhren bilden für das Individuum einen Rückzugsort, für die Kolonie jedoch eine Stütze und Schutz. Was wir schlussendlich beim Tauchen sehen, sind diese von unzähligen Lebewesen und Pflanzen bewucherten Kalk-Skelette und die in ihnen lebenden Korallen. Natürlich sind Steinkorallen nicht die einzigen: Heute sind über 6500 verschiedene Arten bekannt, darüber hinaus sind noch 5000 fossile bzw. ausgestorbene Korallenarten bekannt. Alle sind in einer endlosen Systematik erfasst.
Heute sind Korallen durch verschiedenste Faktoren bedroht. Einerseits erliegen sie wegen ihrer Sensibilität den Temperatur-, CO2- und Sauerstoffgehaltänderungen im Wasser, die doch mehrheitlich auf den Faktor Mensch zurück zu verfolgen sind. Andererseits werden sie direkt mechanisch durch Schleppnetzfischerei oder Schmuckhersteller zerstört. Spezialfall ist das Great Barrier Reef: Mittlerweile ist wegen des enormen Tauchbedürfnisses von Touristen eine Jährliche Quote üblich, nach der nur eine bestimmte Anzahl Besucher das Riff betauchen darf, um dieses nicht weiter zu schädigen und zu belasten.