Neopren – ein isolierender Allrounder
Geschichte
Neopren, oder unter Chemikern besser bekannt als Chloropren-Kautschuk oder auch Polychloropren, ist ein aus Erdölpräparaten künstlich hergestellter Kautschuk. In den 1930er Jahren gelang erstmals die Herstellung von Polychloropren unter wirtschaftlich günstigen Bedingungen. Begehrt war der Stoff wegen seiner Ölbeständigkeit, Isolationsfähigkeit und Klebewirkung. 1938 brachte eine US-amerikanische Firma diesen Kautschuk erstmals mit dem Markennamen „Neoprene“ auf den Markt. Der reine Stoff wird für diverse Klebstoffe gebraucht. Nach einer Vulkanisation jedoch weist das Material eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Versprödung, Witterungseinflüsse, Ozonangriff und Flammwidrigkeit auf. Heute wird der Weltweite Verbrauch von Chloropren-Kautschuk einschliesslich von Klebstoffen auf über 300’000 Tonnen pro Jahr geschätzt.
Neopren als dichter Schlauch oder als isolierender Schaumstoff.
Die Wärmeisolation
Um aus dem Polychloropren den uns Tauchern bekannten Stoff zu fertigen, wird dieser mit chemischen Verfahren so behandelt, dass er einerseits eine gewisse festigkeit erhält, und andererseits gleichzeitig Luft einschliesst und so eine Art Schaumstoff bildet. Für die Isolation sind eben diese unendlich vielen Luftanschlüsse bedeutend. Sie bilden eine Art trennschicht zweischen zwei Medien. Die Luft verhindert durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit, dass z.B. ein Rohr wärme abgibt, oder ein kühles Getränk wärme aufnimmt. Je nach bedarf kann der Neopren-Schaumstoff in verscheidenen Dicken produziert werden.
Taucherisch geschieht im Neopren gänzlich das Gleiche wie an der Luft: Die Hohlräume im Stoff füllen sich einaml mit Wasser (daher auch Nassanzug) und erlauben keinen weiteren Austausch mit dem Wasser aus der Umgebung. Das Wasser im Anzug erwärmt sich am Körper und hält ab sofort die Haut warm und verhindert eine weitere Wärmeabgabe. Das ist die ganze Zauberei.. Zum Schluss wird für Anzüge eine schützende Ober- und Unterschicht aufgetragen, damit der Anzug auch optisch und mechanisch ansprechend wird.